Vor ungefähr 100 Jahren suchte mit der Spanischen Grippe eine Pandemie die Menschheit heim. Damals gab es keinen wirksamen Impfschutz und ca. 50 Millionen Menschen mussten weltweit sterben.
Als im Dezember 2019 zum ersten Mal über das Coronavirus berichtet wurde, erkannten Wissenschaftler, die sich schon sehr viele Jahre mit der mRNA-Technologie beschäftigt hatten, die große Chance innerhalb kurzer Zeit mit dieser innovativen Technologie einen wirksamen Impfstoff herzustellen. Prof. Sahin und Prof. Türeci, deren Forschungsarbeiten schwerpunktmäßig im Bereich der Krebstherapie lagen, stellten sofort alle Arbeiten auf die Entwicklung eines Impfstoffs um.
Die mRNA-Technologie ist für eine schnelle Entwicklung und Anpassung von Impfstoffen besonders geeignet. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen müssen die Antigene nicht aus den Viren selbst gewonnen werden. Dieser Herstellungsprozess ist mehrstufig und sehr zeitaufwendig. Vor allem können je nach Herstellungsprozess auch Allergene vorhanden sein, die zu schwerwiegenden allergischen Reaktionen führen.
mRNA- Impfstoffe können relativ leicht und in großer Menge aus der DNA des Virus gewonnen werden. Bei der Coronaimpfung wird eine mRNA-Sequenz des Spike-Proteins injiziert. Nach der Impfung bildet der Körper selbst das vorgegebene Protein.
Das Immunsystem erkennt dieses fremde Spike-Protein (Antigen) und bildet sehr schnell Antikörper. Bei einer späteren Infektion mit Coronaviren wird sehr schnell eine Immunantwort in Form von Antikörpern ausgelöst und gleichzeitig werden noch T-Zellen als 2. Stufe der Immunantwort aktiviert.