Aufbau und Struktur

Wie bewerben Sie sich auf neue Projektangebote? Wie sehen Ihre Bewerbungsunterlagen aus – sind diese aktuell? Auch für Freiberufler gibt es einige Punkte, die es bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen zu beachten gilt. Gut strukturierte und einheitlich gestaltete Unterlagen sind dabei unabdingbar. Der Lebenslauf und/oder die Projektliste dienen hierbei als Aushängeschilder eines jeden Freiberuflers und sollten die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen ins richtige Licht rücken. Es gibt nicht die eine richtige Lösung, wie die Bewerbungsunterlagen am Ende aussehen sollen, aber es gibt gewisse Punkte, an die man sich halten kann, um am Ende Erfolg zu haben.

Der Lebenslauf: eine erkennbare Struktur ist ausschlaggebend

Generell gilt, ein Lebenslauf sollte eine einheitliche Struktur aufweisen und sinnvoll aufgebaut sein. Es sollten alle beruflichen Etappen klar erkennbar sein und die Zeitangaben stimmen. Die einzelnen Positionen werden daher am besten antichronologisch aufgeführt. Das heißt, dass die letzte und aktuelle Position oben steht. Für den Leser (in diesem Fall der Kunde) ist es somit leichter nachvollziehbar, was als Letztes gemacht wurde. Die einzelnen Punkte sollten möglichst kurzgehalten werden, um den Lebenslauf nicht zu lang werden zu lassen. Idealerweise sollte ein Lebenslauf eine Seite nicht überschreiten. Das bedeutet, dass nur die wesentlichen Aspekte der bisherigen Laufbahn erwähnt werden sollten, ohne Wichtiges auszulassen. Die detaillierte Beschreibung der absolvierten Projekte kann z.B. in einem extra Dokument, der Projektliste, erfolgen. Wer vor der Freiberuflichkeit lange in einer Festanstellung tätig war und diese nicht unerwähnt lassen möchte, kann diese beispielsweise auf einer weiteren Seite anführen, die dann unabhängig von Lebenslauf gelesen werden kann. Der schulische und akademische Werdegang wird gesondert dargestellt. Auch hier gilt: auf das Wesentliche beschränken und nur, für die Position wirklich relevanten Aspekte, aufführen. Die Zeit in der Grundschule kann daher getrost weggelassen werden. Auch Weiterbildungen und Schulungen müssen nicht alle aufgezeigt werden, wenn diese ohnehin veraltet und irrelevant sind. Weiterhin sollten im Lebenslauf die erworbenen Sprachkenntnisse (mit dem jeweiligen Sprachlevel) aufgeführt werden. Hobbies können ebenfalls erwähnt werden, solange diese die beruflichen Fähigkeiten unterstreichen. Wobei zu erwähnen ist, dass die privaten Aktivitäten von Freiberuflern, im Gegensatz zu Angestellten weniger relevant sind. Schließlich geht es hier in erster Linie um die Dienstleistung.

Zeigen Sie Persönlichkeit mit einem Bewerbungsbild

Wie bei Festangestellten ist auch hier ein Bewerbungsbild von Vorteil. Dieses sollte professionell und aktuell von einem Fotografen erstellt werden. Ein Lebenslauf mit einem Bewerbungsbild wirkt sofort persönlicher und sollte den Bewerber immer von seiner besten Seite zeigen. Ein professionelles Outfit sowie eine motivierende und sympathische Haltung unterstreichen die Persönlichkeit.

Die Projektliste – Ihr „Aushängeschild“

Wie wollen Sie sich dem Kunden gegenüber präsentieren?

Während im Lebenslauf lediglich die einzelnen beruflichen Etappen strukturiert aufgezeigt werden, kann die Projektliste dazu verwendet werden, detailliert auf die einzelnen bearbeiteten Projekte einzugehen. Sie dient vor allem dazu, den Lebenslauf zu ergänzen aber ist kein Muss. Wer bereits alle wichtigen Infos im Lebenslauf untergebracht oder beide Dokumente gelungen miteinander verbunden hat, kann hierauf natürlich verzichten. Gerade aber für sehr erfahrene Freiberufler ist sie eine sinnvolle Ergänzung, die eigene Dienstleistung vorzustellen.

In der Projektliste bietet es sich an, die wichtigsten Qualifikationen noch einmal hervorzuheben. Dies kann z.B. mithilfe einer kurzen Beschreibung der eigenen Person am Anfang der Liste gemacht werden. Hier können alle erworbenen Fähigkeiten, Methodenkompetenzen, Softwarekenntnisse und alle weiteren Hard und Soft Skills aufgeführt werden. So erhält der Leser noch bevor die einzelnen Projekte ins Visier genommen werden, einen guten Überblick über die Person. Denn im Fokus des Kunden steht in erster Linie die Kompetenz des Freiberuflers und die erfolgreiche Absolvierung seines Projekts. In der Kurzbeschreibung soll dem Kunden übermittelt werden, dass man selbst der perfekte Partner für dieses Projekt ist. Aber Achtung: Nicht alles, was man je gelernt oder angewendet hat, muss hier stehen. Denn jemand der irgendwie alles irgendwann mal gemacht hat, weckt bei seinem Gegenüber oftmals Misstrauen.

In der Projektliste werden zudem alle bisherigen Projekte -ebenfalls antichronologisch aufgebaut- erwähnt. Dabei sollte der Zeitraum, die Branche, der Projekttitel, ggf. der Kunde und die Position sowie die aufgeführte Tätigkeit genannt werden. Die Tätigkeit darf und soll hier gerne ausführlich beschrieben werden, indem die Problemstellung des Projekts sowie die Herangehensweise und die verwendeten Methoden aufgezeigt werden. Auch die verwendeten Tools und Softwaresysteme sollten nicht ausgelassen werden, sofern sie für das Verständnis relevant sind. Der Kunde sollte somit über die Tätigkeiten informiert werden und einen Eindruck darüber erhalten, welche Fähigkeiten und Kompetenzen erworben wurden.

Optional können Arbeitsproben oder Referenzen zur Projektliste hinzugefügt werden. Sie unterstreichen die Tätigkeiten und geben dem Gegenüber einen Eindruck von der Arbeitsweise.

Lassen Sie sich bei der Erstellung Zeit

Für die Erstellung eines erfolgsversprechenden Lebenslaufs bzw. einer Projektliste sollte grundsätzlich etwas Zeit eingeplant werden. Die Struktur, das Format und der Inhalt sollten auf einander abgestimmt und schlüssig aufgebaut sein. Die inhaltlichen und zeitlichen Angaben sollten in beiden Dokumenten übereinstimmen und nicht voneinander abweichen. Das kann aufwendig sein, aber am Ende wird sich diese Mühe lohnen.

Besonders für Freelancer, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben, rentiert es sich, mehrere Bewerbungsunterlagen in petto zu haben. Je nach Ausrichtung kann ein unterschiedlicher Fokus gesetzt werden. Das kann zwar bedeuten, dass vier verschiedene Projektlisten erstellt werden müssen, jedoch erhöht sich dadurch die Chance sich gezielter auf Projekte bewerben zu können.

Generell kann man sagen, dass die Bewerbungsunterlagen fortlaufend auf dem neuesten Stand gebracht werden sollten. Auch wenn man sich momentan noch in einem Projekt befindet, sollten die Bewerbungsunterlagen daher stetig angepasst werden, um sich kurzfristig auf neue Jobs bewerben zu können.

Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt

Der Inhalt stimmt, aber optisch lassen die Unterlagen noch zu wünschen übrig? Gerne darf mit Farben, Formen Logos und Charts gearbeitet werden. Beispielsweise können die Skills wunderbar in einer Grafik dargestellt oder den beruflichen Werdegang in einem Zeitstrahl aufzeigt werden. Anstatt eines Word Dokuments kann z.B. auch eine PowerPoint erstellt werden, um die eigene Person vorzustellen. Hier lassen sich z.B. Bilder viel geschickter einbauen. Oder, wie wäre es mit einem zusätzlichen Bewerbungsvideo / Podcast? Der Kreativität kann freien Lauf gelassen werden, solange nicht übertrieben wird. Zu bunte, überfüllte Lebensläufe schrecken eher ab und schlagen sich dann ins Gegenteil um. Egal, wie die Unterlagen hinterher gestaltet sind, wichtig ist nur, dass am Ende ein einheitlicher Stil zusehen ist, der die eigenen Kompetenzen unterstreicht und die Persönlichkeit sowie die Leistung repräsentiert.

Sie haben Fragen bezüglich der Gestaltung Ihres Lebenslaufs oder Ihrer Projektliste? Oder möchten sich Tipps einholen, um diese zu verbessern? Rufen Sie uns gerne an. Das Team von OC Recruitment berät Sie gerne.